unser haus - Haus der Volkskultur
Das Haus der Volkskultur versteht sich als grenzüberschreitendes Dialektinstitut und Kompetenzzentrum für die burgenländische Volkskultur und wurde 2003 eröffnet. Verwaltet von der Burgenländisch-Hianzischen Gesellschaft (Hianzenverein) beherbergt das Haus zusätzlich das Burgenländische Volksliedwerk und den Museumsverein Oberschützen.
Architekturpreis des Landes Burgenland 2004
Bauherrenpreis 2004
Auftraggeber: Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft Oberschützen
Projektteam: Johannes Wohofsky, Irene Nikolaus, Norbert Schindler
Wettbewerb: September 2000
Planungsbeginn: Juni 2001
Baubeginn: März 2002
Eröffnung: Oktober 2003
Nutzfläche: 555m²
Das Haus der Volkskultur besteht aus dem alten Bestandsgebäude, einem revitalisierten Bauernhof, in dem der Museumsverein mit der Sammlung Simon sowie dem Wimmer-Museum untergebracht ist, und dem Neubau mit den Büros des Hianzenvereins und des Burgenländischen Volksliedwerkes sowie einer hofseitig verglasten Aula, einem großen Veranstaltungssaal und einer Fachbibliothek. Die kleine Kunstgalerie, untergebracht im ehemaligen Stall, sowie ein großer Holzstadl, der auch als Veranstaltungsraum genutzt wird, gehören ebenfalls zu diesem Gebäudekomplex.
Der 2003 errichtete Neubau greift die traditionelle regionale Zeilenstruktur auf und schließt an den Bestand an, wobei die Abfolge von Veranstaltungssaal, Bibliothek und Büros das Thema der linearen Aneinanderreihung von Räumen verschiedener Funktion und Offenheit im Bestand aufgreift, ebenso wie ihre unterschiedlichen Raumhöhen, Belichtungen und Außenbeziehungen. Die gesamte Anlage ist von der erhöhten Zufahrt einsehbar und zeigt von hier aus ihre „fünfte Fassade“, eine durch Oberlichten stark gegliederte, lebhafte Dachkontur.
Architekturpreis des Landes Burgenland 2004
Für den Neubau "Grenzüberschreitendes Dialektinstitut" in Oberschützen erhielt der Grazer Architekt Hans Gangoly 2004 den Architekturpreis des Landes Burgenland. Der Architekturpreis wird biennal vom Kulturrefererat der Burgenländischen Landesregierung ausgeschrieben.
Friedrich Achleitner, der u. a. in der Jury vertreten war, schreibt:
"Das Dialektinstitut von Oberschützen ist nicht nur einer der interessantesten Kulturbauten der letzten Jahre in Österreich, sondern auch ein maßstabgebendes Beispiel des neuen Bauens in der charakteristischen burgenländischen Dorfstruktur. Dabei handelt es sich nicht nur um ein additives Anfügen eines der historischen Bauform entsprechenden langen, in die Tiefe gehenden Traktes in einer zeitgemäßen architektonischen Sprache, sondern um eine räumliche Bereicherung des seitlich geöffneten und mit einem neuen Zugang versehen Hofraumes. Damit wird einerseits die alte Typologie betont, andererseits in ein reicheres Gefüge von Innen- und Außenräumen gestellt. Dazu kommt noch ein besonders sensibler Umgang mit der städtebaulichen Situation und der Topographie, sowie eine stimmige Einfachheit der Details, die sich nicht nur mit der anonymen alten Baukultur messen kann, sondern auch beweist, dass auch alte und neue Qualitäten vereint eine kulturelle Zukunft haben können."
Weitere Jurymitglieder waren
Ernst BENEDER, Architekt, Wien
Peter GRABNER, Architekt, Graz, Eberau,
Marie-Therese HARNONCOURT, Architektin, Wien
Susanne SCHMALL, Mitglied Beirat für Baukultur und Ortsbildpflege
Der Bauherrenpreis 2004
Der Bauherrenpreis 2004, vergeben von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, würdigt Bauvorhaben, die „in der Verwirklichung ihrer Bauaufgabe, der Ausführung, der architektonischen Gestalt und ihrem gesellschaftlichen Engagement vorbildlich sind - exzeptionelle Lösungen, die auf Grund intensiver Kooperation von Bauherren und Architekten zu Stande gekommen sind“.
Aus insgesamt 105 eingereichten Arbeiten hat die Jury elf Projekte mit dem Preis in Form eines Acrylwürfels ausgezeichnet.
Jurymitglieder:
Otto Kapfinger (Wien), Much Untertrifaller (Bregenz), Stefan Rutter (Klagenfurt/Wien), Reinhold Wetschko (Klagenfurt)
Preisträger Burgenland: Grenzüberschreitendes Dialektinstitut
Bauherr: Hianzenverein Oberschützen
Architekt: Hans Gangoly, Graz